Stanislas 7s

von Ulrike Staedler (Kommentare: 0)

 

Am 18. Mai machte sich eine sehr junge 7er Truppe des NRV auf den Weg nach Nancy (Frankreich), etliche Leistungsträger waren mit dem DRV-Team unterwegs. Somit bekamen viele, der am Stützpunkt hart trainierenden Talente, die Möglichkeit sich den Trainern unter Wettkampfbedingungen zu präsentieren. Mit Henrik Meyer und Nico Windemuth waren lediglich zwei Spieler im Aufgebot, die bereits vor zwei Jahren dabei waren, als die Auswahl aus Niedersachsen durch Top Leistungen viele der Anwesenden überraschen konnten. 

Das erste Spiel stand am Samstag bereits um 9:20 Uhr auf dem Programm, was für die Spieler hieß: Aufstehen um 6 Uhr! Nicht für jeden einfach an einem Samstag, dass sich das Ganze am zweiten Tag wiederholen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch niemand. 

Gespielt wurde zunächst eine Vorrunde mit acht 3er-Gruppen. Der erste Gegner war die weniger bekannte Einladungstruppe Esprit Sud 7s. Es wurde direkt deutlich auf welchem Niveau sich das Teilnehmerfeld in Nancy befindet. Für die junge, uneingespielte Truppe kam dieses aber offensichtlich zu überraschend und man geriet in der ersten Halbzeit unter die Räder, beeindruckt von der Spielweise der Gegner, gute Einzelaktionen ohne richtiges System, konzentrierten sich unsere Jungs nicht auf die trainierten Basics. So geriet man schnell in einen Rückstand, der am Ende zu einer deutlichen 35:5 Niederlage führte. Positiv anzumerken ist, dass die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt aufgab, in den letzten 4 Minuten nochmal deutlich aufdrehte und damit sogar das bessere und spielbestimmende Team war. Daraus resultierte zwar nur noch der Anschlussversuch durch Henrik Meyer, aber es war ein deutliches Zeichen für die gute Stimmung und was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt.

Im zweiten Spiel nach anderthalb Stunden Pause wusste man, wo man steht und was einen erwarten würde. Der Gegner, die stark einzuschätzende France Military 7s Auswahl, ging als deutlicher Favorit in die Partie. Die Ansprache von Trainer Martin Schmidt nach der ersten Partie muss deutlich gewesen sein, die Jungs spielten wie ausgewechselt und hielten sich von beginn an, an die trainierte Taktik und die gelernten Basics. Wie eine erfahrene 7er-Mannschaft drängte unsere junge Mannschaft dem körperlich überlegenen, französischen Gegner das eigene Spiel auf und ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, wer als Sieger vom Platz gehen wird. Mit einem verdienten 19:5 Sieg, sicherte man sich als Gruppenzweiter zugleich den Einzug in die Cup-Runde. 

Im Cup-Viertelfinale wartete mit den Impact 7s eine Einladungsmannschaft, die man zu den Turnierfavoriten zählen musste. Erneut verlief der Start in die Partie nicht optimal und man geriet schnell in Rückstand, im weiteren Verlauf entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, die dem Zuschauer schönes Siebenerrugby bot. Der 5:28 Rückstand zur Halbzeit stellte sich am Ende trotz einer fulminanten Aufholjagd in Hälfte zwei als zu hoch heraus und so ging man trotz einer sehr starken Leistung mit 24:33 als Verlierer vom Platz.

Der zweite Turniertag begann für die Spieler erneut sehr früh, Ankick zur 4. Partie war erneut um 09:20 Uhr. Mit Perigord 7s wartete wiederum ein starker französischer Gegner. Neben der Ankickzeit wiederholte sich auch das Spiel vom Vortag. Man startete erneut mit zu vielen individuellen Fehlern und ohne das sonst so starke, gute Zusammenspiel. Die Mannschaft wirkte in Halbzeit Eins insgesamt müde und lustlos und so ging es mit 0:28 in die Pause. Die Halbzeitansprache durch Trainer Schmidt muss gesessen haben, die Mannschaft kam wie ausgewechselt zurück aufs Feld und drehte ordentlich auf. Angeführt von den sehr starken Stürmern Meyer und Windemuth startete das Team erneut die Aufholjagd. Trotz der starken zweiten Halbzeit ging die Partie dennoch mit 19:28 verloren.

Gegen Neo 7s ging es im Halbfinale um Platz 13 nochmal ordentlich zur Sache. Nach einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte konnte man sich auf der knappen 5:0 Führung zur Pause nicht ausruhen. In Halbzeit zwei machte sich aber das gute Fitnesslevel der Jungs bemerkbar und das Ergebnis konnte gegen die müde wirkenden Franzosen noch auf 19:0 hoch geschraubt werden. 

Das letzte Spiel des Turniers sollte für unsere Jungs das Spiel um Platz 13 sein, gegen Seven Gats wurden nochmal alle Kräfte mobilisiert, allen voran der erneut sehr starke Meyer, der in dieser Partie vier Versuche erzielen konnte. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, wo jeder nochmal gezeigt hat was in ihm steckt, konnte die Partie schließlich mit 35:19 gewonnen und so der 13. Platz gesichert werden. 

Die Stanislas 7s haben auch dieses Jahr wieder durch ein sehr starkes Teilnehmerfeld geglänzt. Es gab keine Teams die deutlich vom hohen Niveau abgewichen sind. Das widerrum hat unserer sehr jungen Mannschaft die auf viele Leistungsträger verzichten musste gezeigt wo sie steht. Und insgesamt hat man deutlich gesehen welches Potenzial vorhanden ist. Mehr Turniererfahrung und Spielpraxis werden aber dabei helfen, alle Spiele eines Turniers konstant auf diesem hohen Niveau zu spielen und wer weiß was drin gewesen wäre, wenn man an beiden Turniertagen wach in die erste Partie gestartet wäre... 

Hervorzuheben ist Henrik Meyer, der sich durch seine starke Leistung wieder für höhere Aufgaben empfohlen hat, und der durch seine top Einstellung und seinen unbändigen Siegeswillen in den Partien stets seine Mitspieler mit gezogen hat. Untermauert hat er seine Leistung mit 11 Versuchen in 6 Partien. 

Ein besonderer Dank geht an den Physio Martin Carraro, der es durch seine gute Arbeit geschafft hat, dass alle 12 Spieler beide Turniertage ohne Verletzungen überstanden haben. 

Weiterhin vielen Dank an den Trainer Martin Schmidt, der ohne Co-Trainer Rafael Pyrasch auskommen musste und alleine einen super Job gemacht hat. Er hat die Mannschaft gut auf das Turnier vorbereitet und durch seine Ansprachen die Jungs immer wieder in die richtige Bahn gelenkt. Außerdem vielen Dank an die beiden verletzten Spieler Veit Börß und Andre Körner, die sich bereit erklärt haben die Mannschaft als Betreuer zu begleiten.

 

Steven Bouajila

Fachreferent Leistungssport

 

 

 

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